Europäische Einheit-Grenzen und Konzepte

Das Thema "Europäische Einheit" lässt verschiedene Auslegungen zu.
Man kann dieses Thema aus verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten, z. B. geografisch, kulturell, religiös u.a.m.
Die Grenzen Europas wurden im Laufe der vergangenen zwei Jahrtausende den jeweiligen Machtverhältnissen entsprechend gezogen. So war das Europa des römischen Imperiums ein anderes, wie das Europa im Mittelalter oder das Europa, das wir heute darunter verstehen.

Eine anderes Europakonzept kann man unter dem Sammelbegriff "abendländische Kultur-und Werte" zusammenfassen, auf das sich die Mehrheit der heutigen EU-Bevölkerung beruft.

Es muss aber auch gestattet sein, die "Europäische Einheit" im historischen Kontext zu sehen.
So kann man die Bundesstaaten im antiken Griechenland, das römische Imperium als "supranationale“ Ordnung, das "Heilige Römische Reich Deutscher Nation" im Mittelalter und Neuzeit und aus jüngster Vergangenheit, die Donaumonarchie, als Vorläufer der EU anführen.
Die Donaumonarchie, die ich als eigentliches Thema zur „Europäischen Einheit“ gewählt habe, ist bei näherer Betrachtung als ein Paradigma für die EU zu bezeichnen.
Dieses Staatengebilde war immerhin für 16 verschiedene Nationalitäten, für Christen (sowohl der Westkirche als auch der Orthodoxen), Juden, Moslems und Roma durch Jahrhunderte hindurch eine gemeinsame Heimat. Dieser so genannte „Völkerkerker“ machte vor dem Aufkommen des „Nationalismus“ trotz unterschiedlicher Kulturen ein Zusammenleben im großen und ganzen möglich.
Von dem großen tschechischen Historiker und politischen Denker des 19. Jahrhunderts, Frantisek Palacky, stammt diesbezüglich das Zitat:
„Wenn es Österreich nicht gäbe, müsste man es im Interesse Europas und der Menschheit erfinden“. 1)Freilich hat sich diese seine Einstellung aus großer Enttäuschung wegen des Ausgleiches mit Ungarn später grundlegend geändert.
Die Donaumonarchie, die teilweise bzw. zur Gänze territorialen Anteil an 13 heute selbständigen Staaten hatte (Österreich, Tschechien, Slowakei, Polen, Ukraine, Rumänien, Ungarn, Serbien, Montenegro, Bosnien/Herzegowina, Kroatien, Slowenien und Italien),
kann man durchaus als "Mini-EU" bezeichnen und sie kann sicherlich in vielen Bereichen für die heutige EU beispielgebend sein.
Die gemeinsame Außen-und Verteidigungspolitk, um die sich die EU heute noch immer bemüht, war im damaligen Vielvölkerstaat jedenfalls Realität.
Ich glaube, dass die Beweisführung "Die Donaumonarchie -Vorläufer der EU" ein lohnendes Thema für die "Europäische Einheit" sein könnte

1)“Palacky und Oesterreich als Vielvölkerstaat”, in Busek, Eberhard y Stourzh, Gerald (eds.), Nationales
Vielfalt und Gemeinsames Erbes in Mitteleuropa,
München 1990.
Schmale - 24. Okt, 21:26

Schmale

Ich schlage Ihnen vor, Ihr Thema, das Sie am Schluss formulieren, mit einem Fragezeichen ausklingen zu lassen, jedenfalls vorerst. Wenn Sie ganz am Ende zu einer affirmativen Antwort kommen, können Sie es wieder streichen. Wenn die DM ein Vorläufer der EU gewesen sein soll, müssen Sie nun feststellen, was die EU ist, damit Sie vergleichen können. Und natürlich, was genau die DM war, usw.

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