Europäische Einheit
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2008-01-23T21:39:18Z
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2000-01-01T00:00:00Z
Europäische Einheit
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Einleitung
http://herodot.twoday.net/stories/4642457/
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VORWORT<br />
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EUROPÄISCHE EINHEIT ist die Vorgabe für die Suche eines dazu passenden Themas. Man kann dieses Thema aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, von der Geografie, von der Kultur, der Religion, vom traditionellen Umfeld und von andere Völker verbindenden Formen. Seit der Antike, als erstmals der Name Europa in der Mythologie auftauchte, waren Denktraditionen und geografische Grenzen einem stetigen Wandel unterworfen. Die Bundesstaaten im antiken Griechenland, das römische Imperium, das ReichKarls des Großen, das Heilige Römische Reich , sie alle kann man als Konzepte europäischer Einheit bezeichnen. In den Begriff Europäische Einheit lassen sich aber auch noch andere Bilder projizieren.<br />
Wir sind Zeugen der Entstehung eines neuen Europa, das nicht durch ein autoritäres Regime oder durch militärische Gewalt den Völkern Europas aufgezwungen wird, sondern in dem sich demokratische Staaten zu einer wirtschaftlichen und vielleicht in Zukunft auch politischen Einheit auf freiwilliger Basis zusammenschließen..<br />
Die vier Säulen europäischer Zivilisation beginnen auf Französisch mit einem ,D, sagt Prof. Dr. Helene Ahrweiler, Rektorin der Europa Universität in Paris .Democratie, Dialogue, Développement und Droits de lHomme. Diese vier Ds werden die Grundlagen unseres neuen Europa bilden, aus denen eine neue gemeinsame Kultur entstehen wird. Die Elemente, die aus der Geschichte her alle Kulturen in Europa gemeinsam haben, bilden das Fundament dazu. <br />
Die Wahl meines Themas soll eine Brücke schlagen von der Vergangenheit in die Gegenwart. Die Donaumonarchie als Vorläufer der EU heißt mein gewählter Titel, zu dem ich einen emotionalen Bezug habe. Aber nicht Emotionen alleine waren ausschlaggebend für die Themenwahl, sondern auch sachliche Gründe beeinflussten meine Entscheidung.<br />
Ich bin von meinen Genen her ein Völkergemisch der Monarchie und das Umfeld meiner Verwandtschaft ist ebenfalls vom alten Österreich geprägt. Meine Großmutter kam aus Galicien, meine Frau ist in Prag geboren und mein Schwiegervater hat ungarische Wurzeln. Damit erklärt sich mein Interesse für die Habsburgermonarchie. Bereits lange vor dem Fall des Eisernen Vorhangs begab ich mich auf Spurensuche nach meinen Ahnen, was sich bald zu einem Hobby entwickelte und mich in alle Kronländer der Monarchie führte. Mit dem Reisen war auch verbunden, sich eingehend mit der Geschichte dieses Reiches zu befassen. Dabei entdeckte ich, dass der so genannte Vielvölkerkerker, wie man die Doppelmonarchie nach Meinung neuerer historischer Forschungsergebnisse zu unrecht bezeichnete, vieles bereits vorweg nahm, was wir heute beim Werden eines neuen Europa glauben neu entdecken zu müssen.<br />
Ich sehe es daher als eine Herausforderung an zu beweisen, dass die Doppelmonarchie durchaus Konzepte entwickelte, die visionär waren und bereits den Keim für ein vereintes Europa in sich trugen. <br />
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Ich habe die Arbeit bis auf das Formatieren fertig. Die Schlussbestrachtungen sind im Werden..
herodot
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Nationalitätenpolitik in der Donaumonarchie und Minderheitenfragen in der Europäischen...
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<b> Nationalität / Abolutzahl / Prozent</b> <br />
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<b>Deutsche : 12.006.521 / 23,36</b> <br />
Tschechen : 6.442.133 / 12,54 <br />
Slowaken : 1.967.970 / 3,83 <br />
Polen : 4.976.804 / 9,68 <br />
Ruthen : 3.997.831 / 7,78 <br />
Slowenen : 1.255.620 / 2,44 <br />
Serben u.Kroaten : 4.380.891 / 8,52 <br />
Italiener : 768.422 / 1,50 <br />
Rumänen : 3.224.147 / 6,27 <br />
<b>Ungarn : 10.056.315 / 19,57</b> <br />
andere : 2.313.569 / 4,51 <br />
____________________________________________ <br />
Insgesamt 51.390.223 / 100,00<br />
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Die angeführte Tabelle zeigt die Vielfalt der Nationalitäten in der Donaumonarchie gemäß der Volkszählung 1910. Die Zahlen verdeutlichen auch, dass sowohl die Ungarn in ihrer Reichshälfte als auch die Deutschen in der österreichischen zwar die relative Bevölkerungsmehrheit stellten, aber ihnen die absolute Mehrheit fehlte. Trotzdem fühlten sich die beiden Volksstämme, die Deutschen und die Ungarn, als Träger der herrschenden Klasse. <br />
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Meine Ausführungen werden sich vor allem auf die österreichische Reichshälfte konzentrieren, da nach dem Ausgleich mit Ungarn beide Reichsteile verschiedene Wege gingen. In Cisleithanien blieben das Nationalitätenproblem und die Suche nach entsprechenden Lösungen von 1848 bis zum Ersten Weltkrieg ein zentrales Thema der Monarchie. Ungarn, als Nationalstaat konzipiert, anerkannte - den Sonderstatus für Kroatien ausgenommen - die anderen Völker wie Deutsche, Rumänen und Slowaken nur alsnationale Minderheiten.<br />
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Spätestens in den Revolutionsjahren 1848/49 stand nach der Absichtserklärung des tschechischen Historikers Frantisek Palacky, nicht an der Nationalversammlung in Frankfurt teilzunehmen, fest, dass eine neue, vom Nationalismus getragene Epoche im Habsburgerreich angebrochen war. Trotz dieses Entschlusses bekräftigte er aber damals gleichzeitig auch durch seinen berühmt gewordenen Ausspruch: Wenn es Österreich nicht schon gäbe, müsste man es im Interesse Europas und der Menschheit erfinden. seine volle Loyalität dem Habsburgerreich gegenüber <br />
Von nun an aber begnügten sich die einzelnen Nationalitäten nicht mehr mit der gegenseitigen Achtung der Individualität der Völker (G.Stourzh, Die Idee der nationalen Gleichberechtigung, p. 40), sondern sie verlangten motiviert durch die Ideen der Französischen Revolution- als gleichberechtigter Partner anerkannt zu werden und an der Herrschaft im Staat teilnehmen zu können. <br />
Die fortschrittlichen Ideen der Paulskirche und des Reichstages von Kremsier fanden später, nach zwei Jahrzehnten absolutistischer Herrschaft Eingang in den österreichischen Grundrechtskatalog. Bedenkt man, dass ähnliche Verfassungsbestimmungen in Deutschland erst unter der Weimarer Republik eingeführt worden sind, muss dem österreichischen Gesetzeswerk einen besonderen Stellenwert attestiert werden.<br />
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Die wichtigsten Punkte in Artikel 19 des Staatsgrundgesetzes möchte ich ihrer besonderen Bedeutung wegen wortwörtlich zitieren, da sie im 19. Jahrhundert für ganz Europa Vorbildwirkung hatten:<br />
(Abs.1)Alle Volksstämme des Staates sind gleichberechtigt und jeder Volksstamm hat ein unverletzliches Recht auf Wahrung und Pflege seiner Nationalität und Sprache.<br />
(Abs.2) Die Gleichberechtigung aller landesüblichen Sprachen in Schule, Amt und öffentlichen Leben wird vom Staate anerkannt.<br />
(Abs.3) In den Ländern, in welchen mehrere Volksstämme wohnen, sollen die öffentlichen Unterrichtsanstalten derart eingerichtet sein, dass ohne Anwendung eines Zwanges zur Erlernung einer zweiten Landessprache jeder dieser Volksstämme die erforderlichen Mittel zur Ausbildung in seiner Sprache erhält. (zitiert nach G. Stourzh, p.44)<br />
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Darüber hinaus muss bei diesem bedeutenden Gesetzeswerk noch die Möglichkeit des Beschwerderechts hervorgehoben werden, das jedem Bürger der österreichischen Reichshälfte die Möglichkeit gab, bei vermeintlicher Verletzung seiner Rechte das Reichgericht einzuschalten.<br />
Welche Bedeutung der Artikel 19 im praktischen Leben hatte, beweist eine Beschwerde dreier damals noch auf niederösterreichischem Territorium gelegenen Gemeinden (nach dem Friedensvertrag von Saint Germain 1919 fielen sie mit Feldsberg /heute Valtice an den neu gegründeten Staat Tschechoslowakei). <br />
Ober-und Unthermenau und Bischofswarth waren damals überwiegend von slowakisierten Kroaten bewohnt. Der niederösterreichische Landesschulrat verweigerte aber den Volksschulkindern den Unterricht in ihrer Muttersprache. Die drei genannten Gemeinden wandten sich darauf an das Reichsgericht, das für sie positiv entschied.<br />
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich in der Stadt Brody in Ostgalicien, dem Geburtsort von Joseph Roth.<br />
Die jüdische Bevölkerung, die überwiegend Deutsch sprach, verlangte in dem überwiegend von Ruthenen bewohnten Ort für ihre Kinder einen deutschen Unterricht in der Volksschule. Auch ihnen wurde wie in Niederösterreich das Recht auf eine deutsche Schule von der dortigen Landesschulbehörde untersagt. Auf Grund einer Beschwerde beim Reichgericht kamen auch sie zu ihrem begehrten Recht. (aus: G. Stourzh , Die Idee der nationalen Gleichberechtigung, gekürzt wieder gegeben)<br />
Mitunter waren aber die Gesetze so verfeinert, dass sie sich kontraproduktiv auswirkten.<br />
So konnten sich auf Grund eines Rechtsspruchs des Verwaltungsgerichtshofes Nationalitätenschulen in gemischtsprachigen Gebieten, vornehmlich in Böhmen, entwickeln, die zwar Streit mindernd wirkten, jedoch die verschiedenen Ethnien noch weiter auseinander triften ließen. Die Befriedung durch Trennung nach Artikel 19 (G. Stourzh, Gleichberechtigung der Nationalitäten, p.203), die letztendlich auf Kosten eines kulturellen Miteinander ging, wurde erfreulicherweise manchmal von den Volksgruppen konterkariert. In den Städten, wo die Bewohner ohnedies meist bilingual waren, hielt man an der Zweisprachigkeit in den Schulen fest. So geschehen in Prag, in Pilsen , in Budweis, in allen Gymnasien der Kronländer Tirol und Dalmatien., wo die zweite verwendete Umgangssprache ein obligater Unterrichts-gegenstand war. <br />
Trotz verschiedener Schwächen in der Zuständigkeit des Reichsgerichtes ( 1869 realisiert) oder des Verwaltungsgerichtshofes (1876 eingeführt) muss der Rechtsschutz im öffentlichen Recht Österreichs als eines der am weitesten entwickelten Rechtsschutzsysteme im Bereich von Verfassung und Verwaltung in Europa in den Jahrzehnten vor 1918 angesehen werden, stellt dazu G. Stourzh fest (G. Stourzh, p.43) Mit welcher Weitsicht man damals Gesetze formulierte, zeigt auch die Tatsache, dass Teile der Gesetzesmaterie aus der Monarchie noch heute in unserer Republik Gültigkeit haben.<br />
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Wenn man sich mit dem Sprachenkonflikt in der Donaumonarchie beschäftigt, stößt man unweigerlich auf die Badenischen Sprachenverordnungen 1897, welche die doppelsprachige Amtsführung unter der Regierung Badeni in Böhmen und Mähren festlegten. Die deutschsprachige Bevölkerung, zum Großteil des Tschechischen unkundig, protestierte aufs heftigste dagegen und bezeichnete das Gesetz als eine polnische Schufterei.- Badeni war ein austro-polnischer Staatsmann.- Es kam in der Folge zu großen Ausschreitungen in Wien, Graz und Prag, zu Tumulten im Reichstag und schlussendlich zum Sturz der Regierung. Eine der schlimmsten Krisen durchschüttelte darauf die Habsburgermonarchie, die bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges andauerte. Die Sprachverordnung wurde auf Druck der Deutschnationalen zwei Jahre später, 1899, unter der Regierung Gautsch vorerst gemildert und dann ganz aufgehoben. Wieder war eine Konfliktlösung zu Fall gebracht worden.<br />
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Im Gegensatz zu Böhmen war das deutsch-tschechische Verhältnis in Mähren von keinen dramatischen Spannungen begleitet. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es auch in diesem Kronland zu großen Irritationen zwischen den beiden Volksgruppen, weil die deutsche Minderheit bis dato das Land mit einer absoluten Mehrheit regierte. Man hoffte mit dem Mährischen Ausgleich die nationalen Gegensätze beruhigen zu können. Der Ausgleichskompromiss betraf sowohl den Landtag, dessen Mandatszahl dem Verhältnis der Volksgruppen angepasst wurde, als auch das Schulwesen, das in einen deutschen und einen tschechischen Teil getrennt wurde. Der Mährische Ausgleich war kein Wundermittel, aber er brachte auf Sicht Entspannung und wirkte sich gesamt gesehen positiv auf das Land aus. Als Erfolgsmodell mehr oder weniger bewährt, dachte man daran, solche Maßnahmen auch in anderen Kronländern einzuführen, was jedoch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderte. Die Frage, ob dieses Modell die Österreichisch-Ungarische Monarchie hätte retten können, ist nicht zu beantworten.<br />
Ebenso bleibt offen, ob der Mährische Ausgleich als praktikables Modell zur Lösung oder wenigstens zur Entschärfung von Minderheitskonflikten in Europa dienen könnte.<br />
Beim Verhandeln des Südtirolpaketes bezüglich Autonomie diente angeblich der Mährische Ausgleich- (ich erinnere mich, dass darüber in einer Tageszeitung berichtet wurde, kann es aber heute nicht mehr verifizieren- relata refero)- als Modell diente.<br />
So referierte Martha Stocker, Vizepräsidentin der Regierung der Region Trentino-Südtirol, anlässlich des 2005 in Cilli/Celje veranstalteten Symposiums betreffend Integration von Minderheiten in der EU über den Minderheitenschutz am Beispiel Südtirol. Als Grundpfeiler von Südtirols Autonomie nannte sie die Eigenständigkeit in Schule und Kultur für jede Sprachgruppe, was im Grunde eigentlich dem Mährischen Ausgleich entspricht. Dezidiert erwähnte sie aber den Mährischen Ausgleich nicht dabei.<br />
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Dass es in den EU-Staaten noch viele ungelöste Probleme hinsichtlich Minderheitenschutz gibt, ist in den Medienberichten allgegenwärtig.<br />
Laut Charta der autochthonen, nationalen Minderheiten in Europa werden auf unserem Kontinent 90 Sprachen gesprochen, davon sind 37 anerkannte Nationalsprachen und 53 gehören den so genannten staatenlosen Sprachen, den Regional-oder Minderheitensprachen, an.<br />
<a href="http://www.fuen.org/pdfs/20060525Charta_DE.pdf">http://www.fuen.org/pdfs/20060525Charta_DE.pdf</a>)<br />
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Im gesamten europäischen Raum gibt es genügend Beispiele für ambivalente Verhältnisse zwischen Staats- und Minderheitensprachen: Bis auf Portugal hat jeder Mitgliedsstaat in irgendeiner Form es mit sprachlichen Minderheiten zu tun.<br />
Ein ausgeprägtes System für den Minderheitenschutz ist derzeit in der Europäischen Union nicht vorhanden. Denkt man z.B. an die Roma, Sinti, die Basken oder die Korsaren, dann ist genug Sprengstoff für die Zukunft vorhanden. Es erhebt sich die Frage, ob die Auseinandersetzung mit den leidvollen Erfahrungen der Habsburgermonarchie etwas zu einer künftigen Lösung dieser Problematik beitragen kann. <br />
Peter Urbanitsch gibt in einem Referat, das er anlässlich eines Symposiums in Saarbrücken gehalten hat, sinngemäß folgende Antwort:<br />
Dass die Habsburgermonarchie schlussendlich scheiterte, ist noch kein Beweis dafür, dass eine Politik, die sich auf ihre Grundsätze stützt, nicht doch erfolgreich sein kann.<br />
(Internationales Kolloquium der Arbeitsstelle für Österreichische Literatur und Kultur (AfÖLK) der Universität des Saarlandes (UdS) vom 14. bis 16. Oktober; Thema der Veranstaltung: Von der Doppelmonarchie zur Europäischen Union Österreichs Vermächtnis und Erbe)
herodot
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Kollektive Identitätsstiftung innerhalb der Donaumonarchie und Identitätsfindung...
http://herodot.twoday.net/stories/4627194/
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Anlässlich des internationalen Kolloquiums 2004 in Saarbrücken, das unter dem Titel Von der Doppelmonarchie zur Europäischen Union Österreichs Vermächtnis und Erbe veranstaltet wurde, hielt Prof. Dr. Ernst Bruckmüller ein Referat, das sich mit der kollektiven Identitätsstiftung innerhalb der Donaumonarchie befasste. Unter kollektiver Identitätsstiftung versteht der Referent das Schaffen eines kollektiven Bewusstseins im Vielvölkerstaat der Doppelmonarchie als Gegengewicht zum Nationalitätenstreit. Dieses Bewusstsein einem größeren Ganzen anzugehören, wird nicht ererbt, sondern muss ständig neu geschaffen werden. Dazu haben sich in der Donaumonarchie verschiedene Institutionen und Instanzen gebildet, die sich um die Vermittlung eines Österreichpatriotismus bemühten.<br />
Der Autor führt eine Reihe von Beispielen an, die für die Vermittlung kollektiver Identität <br />
in Frage kommen, wie Elternhaus, Schule, Vereine, Kirche, die gemeinsame Armee und den Herrscher (Kaiser) Vor 1848 habe man sich weder als Slowene noch als Deutscher gefühlt, weil die Nationalität zu dieser Zeit noch keine Rolle spielte. Auch die Schule war damals noch übernational und wirkte nicht national prägend.<br />
Mit der zunehmenden Nationalisierung innerhalb der Völker der Donaumonarchie wird jedoch die Sprachzugehörigkeit stärker in das Blickfeld gerückt.<br />
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich die Sprache dann bereits zum Trennenden und zu einem Symbol nationaler Zugehörigkeit zwischen den verschiedenen Nationen entwickelt.<br />
Umso wichtiger galt es daher das kollektive Bewusstsein, das einem größeren Gemeinwesen angehören- wollen, zu fördern.<br />
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Ein Pfeiler dieses Österreich -Bewusstseins in der Monarchie bis zum Untergang des Vielvölkerstaates war das Bürgertum mit seiner loyalen Haltung gegenüber der Obrigkeit bzw. dem Herrscherhaus. Wenn eine Verordnung verlangte, dass jeder Österreicher schwarzgelbe Strümpfe zu tragen habe, so würde ich noch heute mit schwarzgelben Strümpfen auf die Straße gehen, schreibt Friedrich Engel Janosi in seinen ´Erinnerungen`, Graz-Wien-Köln 1974, das von E. Bruckmüller in seinem Referat zitiert wird.<br />
Einen besonderen Nahbezug zur Staatsnation hatten in der Ära Kaiser F.J. die Juden, darunter vor allem die wohlhabenden und die gebildeten. Sie waren es auch, die dem Untergang der Monarchie besonders nachtrauerten. Diese Bindung kommt besonders in der Novelle von Joseph Roth Die Büste des Kaisers zum Ausdruck: Meine alte Heimat, die Monarchie, war ein großes Haus mit vielen Türen und vielen Zimmern, für viele Arten von Menschen. Man hat das Haus verteilt, gespalten, zertrümmert. Ich habe dort nichts mehr zu suchen. Ich bin gewohnt, in einem Haus zu leben, nicht in Kabinen.. <br />
Eine weitere Stütze der Monarchie, waren die Bauern. Sie standen der Monarchie im Allgemeinen positiv gegenüber, obwohl zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Zugehörigkeit zu einer Sprachnation auch bei ihnen sich verstärkt zeigte.<br />
Bei den genannten drei speziellen Gruppierungen war die Loyalität zur Monarchie aber im Großen und Ganzen in Ordnung.<br />
Einen besonderen Stellenwert in der Willensbildung zu einem Österreichbewusstsein kam der k.u.k. Armee zu. In deinem Lager ist Österreich, wir andern sind einzelne Trümmer, steht auf dem Reiterdenkmal von Feldmarschall Johann Joseph Wenzel Graf Radetzky von Radetz am Stubenring vor dem ehemaligen Kriegsministerium. Dieser Lobgesang auf die kaiserliche Armee von Franz Grillparzer charakterisiert am besten die Bedeutung des gemeinsamen Heeres, die bis zum bitteren Ende, entgegen allen negativen Voraussagen, zur Monarchie stand. Deutsche, Tschechen, Ruthenen, Walachen, Kroaten, Slowaken, ja selbst die Ungarn fanden sich zu einem einträchtigen Zusammenleben beim Militär zusammen. Die dreijährige Dienstzeit, wenn auch mitunter von großen Schikanen begleitet, vermittelte Disziplin, Bildung und brachte damit bis in den letzten Winkel der Monarchie europäische Kultur. Die Militärzeit blieb in der Regel auch nach der Abrüstung allen in positiver Erinnerung. Man hatte die territoriale Größe der Monarchie durch die weit verstreuten Garnisonsorte kennen gelernt. Wer gedient hatte und gesund in seine Heimat zurückkehrte, genoss besonderes Ansehen in seinem Karpaten- oder Beskidendörfchen. Man war stolz, dass man den Rock des Kaisers tragen durfte. <br />
Man stößt selbst heute noch in Kroatien, Bosnien, Istrien, Ungarn, ja sogar in Polen auf Fotos, die den Großvater oder Urgroßvater in der k.u.k.Uniform zeigen. So konnte ich anlässlich einer Reise durch Polen im vergangenen Jahr im Rathauskeller der ehemaligen Garnisonsstadt Neusandez (Nowy Sacz) noch ein großes Gemälde an einer Wand entdecken, das ein Kaisermanöver darstellt. <br />
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Ein besonderes Augenmerk verdient das Bildungssystem, dem die Vermittlung eines gesunden Österreichbewusstein in den Gymnasien und Hochschulen zufiel.. Denn gerade hier bahnte sich im ausgehenden 19. Jahrhundert bei den deutsprachigen Studenten unter dem Motto:Los von Rom! und Los von Habsburg! eine gefährliche Situation für die Monarchie an. Während man bei den deutschen Burschenschaften Die Wacht am Rhein sang und dem Antislawismus huldigte, stimmten die anderen Nationen in ihren Muttersprachen Das Gott erhalte... an. <br />
Großer Wert wurde daher in den "mittleren" Schulen auf den Geschichts-und Geografieunterricht gelegt, der einen gesamtstaatlichen Patriotismus erzeugen sollte. Welche Beachtung man der Gestaltung der Schulbücher widmete, zeigt zum Beispiel die "Österreichische Vaterlandskunde für die oberste Klasse der Mittelschulen (Laibach 1915, Verlag Kleinmayr & Fed.Bamberg) an der hochrangige Wissenschaftler mitgearbeitet haben.<br />
Die Texte darin sind durchwegs habsburgisch, völkerverbindend und antinational gehalten. Wie übrigens auch die übrigen Fachbücher eine hohe wissenschaftliche Qualität in dieser Zeit aufweisen. Der geistigen jungen Elite der Monarchie stand es offen in Wien, Budapest, Prag, Czernowitz , Krakau oder Lemberg zu studieren.<br />
Durch das Reichsvolkschulgesetz 1869, welches das elementare Schulwesen neu ordnete, konnte man ebenfalls schon in der Volksschule Staatsbürgerkunde vermitteln. Ein zweischneidiges Schwert, weil hier in der jeweiligen Muttersprache nicht nur zu Habsburger-Loyalität angehalten wurde, sondern auch die Erziehung zur eigenen Nation mit Nachdruck forciert wurde. Zusammen mit den Volksschullehrern predigten im Besonderen die Geistlichen Herren, die für den Religionsunterricht zuständig waren, den modernen Nationalismus. <br />
Die Fibeln hingegen mit ihren Geschichten berichteten sowohl über habsburgische Vorfahren und andere große Persönlichkeiten der Monarchie, wie auch ausführlich über die Geschichte der einzelnen Völker. So fanden sowohl die beiden Slawenapostel Kyrill und Method, die Zeremonie der Herzogseinsetzung in Kärnten, die heldenhafte Verteidigung von Szigetvar unter Nikolaus Zriny und viele andere nationale Gestalten Eingang in die Volksschullesebücher.<br />
Ein Pflichtschulabgänger um 1900 verfügte über die geschichtlichen und geografischen Grundkenntnisse der gesamten Monarchie, die damals nach Russland die zweitgrößte Flächenausdehnung unter den europäischen Staaten hatte. Die damalige Erziehung, klammert man den Habsburgermythos aus, war durchaus gesamtstaatlich, auf abendländischen Wurzeln fundierend, angelegt<br />
.Das Europa, das wir heute mit der Europäischen Union identifizieren, hat die Ostgrenzen der Donaumonarchie noch lange nicht erreicht. So sind mit der Schengenöffnung am 21. Dezember 2007 die ganze Westukraine, ein Großteil der Bukowina, Kroatien, die Vojvodina und die Bucht um Cattaro in Montenegro heute hermetisch vom Vereinten Europa ausgesperrt. Es sind darunter vor allem jene Regionen, die unter der Herrschaft der Donaumonarchie, nach dem Ende der Türkenkriege europäisiert wurden und jetzt wieder außerhalb der Grenzen des heute definierten Europas liegen.<br />
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Nun zu einer Zustandsaufnahme der Europäischen Union. <br />
Fragt man heute junge Menschen, was sie von Europa halten, was sie über die Geschichte der 27 Staaten wissen, die in der EU vereint sind, wird man nur fragmentarische Antworten dazu erhalten. Das Identitätsstiftende Modell der Donaumonarchie, wenn auch mit Fehlern behaftet, könnte durchaus der EU gute Dienste erweisen, falls diese in ihrer weiteren Integration vorankommen möchte. <br />
Bei den 125. Bergedorfer Gesprächen, die 2003 in Hamburg stattfanden, wurde unter dem Titel Europa neu begründen kulturelle Dimensionen im Integrations-und Erweiterungsprozess auf die Bedeutung eines gemeinsamen Europagefühls hingewiesen.<br />
Seit mehr als ein Jahrzehnt bemüht man sich um eine einheitliche Darstellung der Geschichte Europas, leider ohne Ergebnis bis heute. Es scheiterte immer wieder an den verschiedenen nationalen subjektiven Darstellungen. Daran wird sich auch in naher Zukunft nicht viel ändern, weil man noch zu sehr dem nationalen Denken verhaftet ist. Die EU kann aber das kreative Potential ihrer Pluralität nur dann zur Entfaltung bringen, wenn es ihr gelingt europäische Zivilisation zu entwickeln, bringt Werner Suppanz das Dilemma, das die EU mit der Vermittlung einer gemeinsamen Heimat Europa hat. auf den Punkt.(erschienen in: Newletter Moderne. Zeitschrift des Spezialforschungsbereichs Moderne-Wien und Zentraleuropa um 1900 7/2 (September 2004).<br />
Damit soll jedoch nicht dem föderalen Gedanken, der es gestattet, jedem Land die Möglichkeit zu belassen, seine eignen Traditionen zu pflegen, eine Absage erteilt werden. Das geeinte Europa sollte aber ehestens ein gemeinsames, gefestigtes schützendes Dach als übergeordnete Instanz, erhalten. <br />
Zur Zeit deklariert man sich nur dann als EU-Bürger, wenn man weit weg von Europa auf einem andern Kontinent weilt.<br />
Bei den bereits mehrmals erwähnten Bergedorfer Gesprächen mahnt daher Prof. Dr. Johano Strasser, undogmatischer Querdenker und ehemaliger Präsident des deutschen PEN Clubs mit folgenden Worten eine klarere Haltung zur Europäischen Union ein: Die Integration wurde listig eingefädelt über die Ökonomie, während die großen Fragen der europäischen Identität Was sind wir eigentlich? Welche Rolle sollen wir spielen?- ausgeklammert wurden. Es sah so aus, als wäre es nur auf diese Weise möglich, auch die Engländer<br />
ins Boot zu holen und überhaupt ein paar Schritte voranzukommen. <br />
Die Donaumonarchie ist an der Uneinigkeit und Eigennutz ihrer Völker zu Grunde gegangen. Das Vakuum, das zurückgeblieben ist, hat uns einen Zweiten Weltkrieg beschert, der mehr als 50 Millionen an Toten gekostet hat.<br />
Die EU hat uns als Friedensprojekt leider von nicht allen als solches erkannt bisher Wohlstand und Sicherheit gebracht. Dieses in der Geschichte einmalige europäische Einigungswerk braucht aber für die Zukunft noch viel Veränderungswillen, soll dieses Europa nicht zu einer Provinz im Schatten aufsteigender Großmächte werden.<br />
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P.S.: Weitere Beiträge folgen nun laufend! Leider konnte ich auf meinem Computer noch nicht das neue Programm 2007 installieren, sodass die vorgeschiebene Formatierung ( z.B. Zitierung und Fußnoten) noch zu wünschen übrig lässt.
herodot
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2008-01-18T20:42:00Z
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Erweiterung der Schengengrenze mit einem Wermutstropfen
http://herodot.twoday.net/stories/4592545/
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Seit 21. Dezember gibt es wieder nach 90 Jahren Bewegungs-und Reisefreiheit, ohne Personen-und Zollkontrolle, zu unseren Nachbarländern im Osten und Norden. Es war dies ohne Zweifel ein historisches Ereignis von besonderer Tragweite. Neben Freude, gibt es aber auch noch viel Skepsis zur Grenzöffnung, und diese vermehrt bei uns Österreichern, <br />
Warum wohl? Ist es die Angstmacherei, gab und gibt es zu wenig Informationen oder ist es das geringe Wissen über die verbindende gemeinsame Geschichte mit den Tschechen, Slowaken, Ungarn und Slowenen, weshalb gerade wir Österreicher so negativ auf das Fallen der Schlagbäume reagieren. Es werden dafür sicherlich mehrere Faktoren eine Rolle spielen.<br />
Einen Grund sehe ich aber durch das Verdrängen und das Nichtzurkenntnisnehmen der gemeinsamen Geschichte mit den genannten Völkern. <br />
Ich habe in meiner Mittelschulzeit, wenn überhaupt, dann eher Negatives über Österreich vor dem Ersten Weltkrieg gehört. Auch das Geschichtsbild meiner Kinder ist diesbezüglich, wie ich feststellen konnte, wenig mit österreichischer Geschichte belastet worden. Als Gefangene des damaligen Zeitgeistes blieb anscheinend den Geschichtslehrern eben nichts anderes übrig, die österreichische Geschichte erst mit 1919 beginnen zu lassen. <br />
Das Gemeinsame, das uns eigentlich mit unseren Nachbarvölkern verbinden sollte, war durch die schrecklichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts Jahrzehntelang ein Tabu-Thema.<br />
Nun durch die Europäische Union erinnert man sich wieder, dass es ein ähnliches Konstrukt schon einmal mit allen Vor-und Nachteilen gegeben hatte- die Donaumonarchie. Und durch diese EU- auch von den Kritikern wenigstens als Friedenprojekt anerkannt- .ist es erst möglich geworden, das was einmal zusammengehörte, wieder zu vereinen und alte Ressentiments abzubauen. Und wo bleibt da der Wermutstropfen?<br />
Nun, die Medien haben über die Schengenerweiterung ausführlich, auch kritisch, aber überwiegend positiv berichtet. Was ich aber vermisst habe bei all den vielen ausführlichen Reportagen, nämlich einen Hinweis, dass durch die nun streng bewachte Schengenaußengrenze, jetzt viele Menschen, die in Regionen leben, die vor 90 Jahren zur Donaumonarchie gehörten (Bukowina, Westukraine, Voijvodina, Kroatien, Bosnien und Herzegowina und ein Teil Montenegros /Gebiet um Kotor) vom vereinten Europa durch Schengen rigoros ausgesperrt worden sind. Das Vereinte Europa hat leider noch nicht die Grenzen der ehemaligen Donaumonarchie erreicht, man sollte sie aber nicht vergessen. Sie sind geprägt von dem, was wir als europäische Kultur bezeichnen.<br />
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P.S.: Hat die Donaumonarchie der Einheit Europas durch seinen Know-how-Transfer in die unterentwickelten Regionen im Osten seines Reiches nicht schon damals gute Dienste erwiesen?<br />
Die Donaumonarchie- Lernprojekt für die Europäische Union!
herodot
Copyright © 2008 herodot
2008-01-07T19:10:00Z
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Die Zollunion 1850
http://herodot.twoday.net/stories/4530000/
Ich habe zu meinem Thema noch eine Korrektur anzubringen, ehe ich daran gehe, es Kapitelweise zu bearbeiten. <br />
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Das gemeinsame Wirtschaftsgebiet der Donaumonarchie fand nämlich nicht in der Doppelmonarchie ihre ausgeprägteste Form, sondern in der Zeit zwischen 1850 bis zum Ausgleich mit Ungarn 1867. Besonders bedeutend für den Wirtschaftsaufschwung in dieser Zeit nach der Revolution, war die Aufhebung der Zölle auf fast dem gesamten Reichsgebiet 1848 <br />
In § 7 der Reichsverfassung für das Kaisertum Österreich hieß es, dass Binnenzölle unter keinem Titel eingeführt werden dürften und wo solche zwischen einzelnen Gebietsteilen des Reiches zu jenem Zeitpunkt bestünden, deren Aufhebung sobald als möglich zu erfolgen habe. (§7 Reichsverfassung für das Kaisertum Österreich, 4.3.,RGBL. Nr. 150)<br />
In dieser zentralistisch-absolutistischen Epoche konnte die Zollunion als Reichsidee von oben verordnet werden. Im ganzen Reich waren damit die Zollschranken gefallen mit Ausnahme Dalmatiens und Istriens, die aber ebenfalls später aufgehoben wurden.<br />
Damit waren langfristig in dieser Wirtschaftgemeinschaft zwei unterschiedlich entwickelte Reichsteile, das im Industrialisierungsprozess weit fortgeschrittene Österreich, mit dem Agrikulturstaat Ungarn, aufs engste verbunden.<br />
Nach dem Kübeckschen Gutachten sollten die Aufhebung der Zölle eine Maßnahme zur ungarischen Wohlstandssteigerung werden. (Aus: K.Fink, Die österreichische Monarchie als Wirtschaftsgemeinschaft, Südosteuropa-Schriften, Bd.9, Hrg. Walter Althammer, MdB, München 1968)<br />
Analog dazu steht die EU heute vor ähnlichen Problemen, wo minder entwickelte Länder der Gemeinschaft durch finanzielle Unterstützung an die höher entwickelten herangeführt werden sollen.<br />
Dieser wirtschaftlich prosperierende Zeitabschnitt, auch wenn ihm das Odium des Zwangs (Au:. K.Fink, Die österreichische Monarchie als..) anhaftet, ist daher bei den Überlegungen,<br />
ob die Monarchie ein Modell für die Europäische Union war, mit zu berücksichtigen. Daher wird sich mein gewähltes Thema nicht nur auf die Doppelmonarchie beschränken, sondern auch die vorangegangenen Jahrzehnte mit einbeziehen.<br />
Das Thema lautet daher korrekt: Die Donaumonarchie- Modell für die Europäische Union?<br />
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Der Ausgleich mit Ungarn 1867 bedeutete einen Rückschritt im wirtschaftlichen Integrationsprozess, obwohl die Zollunion weiter bestehen blieb. Die Wirtschaftseinheit war nun bis zum Untergang der Monarchie auf zwei Teilstaaten aufgeteilt und alle 10 Jahre mussten die damit verbundenen Vereinbarungen neu geregelt werden.<br />
Damit zeigt sich auch das Dilemma, dass Reformen in einem einheitlichen Staat leichter durchzuführen sind, wie in einem Konstrukt eines Staatenbundes. Dieses Handicap hat aber die EU als loser Staatenbund, vielleicht kann sie aus den Fehlern der Doppelmonarchie lernen
herodot
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2007-12-12T17:53:00Z
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Zurück in die Vergangenheit
http://herodot.twoday.net/stories/4509093/
<b></b><br />
Ich habe diese Woche zwei Bände des Werkes Die Habsburgermonarchie 1848 1918 <br />
v. A. Wanduszka und P.Urbanitsch, die bisher entliehen waren, endlich von der Uni-Bibliothek erhalten. <b> Die Völker des Reiches</b> und <b>Verwaltung und Rechtswesen</b> fehlten mir u.a. zur Behandlung meines Themas. <br />
Die Kapitel <b>Nationale Gleichberechtigung der Volksstämme als Verfassungsprinzip</b> und <b>Die Habsburgermonarchie und das Problem des übernationalen Staates</b> sollen mir bei der Gegenüberstellung zu der in der Eu noch teilweise ungelösten Minderheitsfragen und der viel diskutierten und gewünschten Übernationalität der EU-Bürger helfen.<br />
<b>Die österreichisch-ungarische Monarchie als Wirtschaftsgemeinschaft</b> v. Krisztina Fink entspricht dem Titel nach weitgehendst meinem Thema und steht daher ebenfalls noch auf meiner Wunschliste. Leider war auch dieses Buch bisher verliehen. Ich hoffe jedoch, dass ich es noch für meine Arbeit verwenden kann.<br />
<br />
Motiviert durch die beiden Habsburgermonarchie-Bände, setzte ich mich in einen Ringwagen und ließ an mir die vielen historischen Bauwerke der Ringstraße, die in der Epoche der DM entstanden sind, an mir vorüberziehen.<br />
Man ist immer wieder fasziniert von den vielen Prunkbauten, die Wien einen imperialen Glanz verleihen. Wie konnte ein so morbider Staat, wie die Donaumonarchie in der Vergangenheit dargestellt wurde, in so kurzer Zeit innerhalb weniger Jahrzehnte, diese ungeheuren Geldmittel für diese Großbauten aufbringen? War dieser Doppelstaat tatsächlich nicht nur durch die ungelösten Nationalitätenprobleme, sondern vor allem auch wirtschaftlich am Ende? Man kann letzteres heute verneinen und das bestätigen die Forschungsarbeiten, wie <b>Die Habsburgermonarchie als Zollunion </b>oder <b> Der österreichisch-ungarische Dualismus als Integrationskonzept</b> von John Komlos und Gunter Schall. Ja folgt man den Aussagen der genannten Autoren, so haben der <b>große einheitliche Wirtschaftsraum</b>, das <b>teilweise gelungene Integrationskonzept</b> und <b>die Zollunion</b>. zweifelsfrei für den nachweisbar bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen. Vice versa finden diese Grundsätze auch heute in der Europäischen Union Anwendung und Erfolg. <br />
<br />
Im Gedanken versuchte ich zu den jeweiligen Ringstraßenbauten die entsprechenden Architekten zu zuordnen. Alle bedeutenden Baumeister Europas der damaligen Zeit haben ihre Spuren in Wien hinterlassen und es stand ihnen die gesamte DM offen. Umgekehrt war das Wiener Theater-Architektenduo Helmer&Fellner in ganz Europa von Odessa bis Berlin, von Czernowitz bis Vorarlberg tätig. Mit dem Erbauer des Wiener Rathauses Friedrich v. Schmidt assoziiere ich den Dom in Fünfkirchen/Pecs und die von ihm ursprünglich als Synagoge geplante und in Käsmark/Kesmarok errichtete evangelische Kirche. Die heute EU-weiten verpflichtenden Ausschreibungen bei Großprojekten verfolgen analog den in der DM vorgezeichneten Weg.<br />
<br />
Beeindruckt vom imperialen Wien hat die Ringstraßentour meine Gedanken weiter inspiriert. Hätte sich die Welt nicht vielleicht zwei Weltkriege ersparen können, wenn das von Aurel Constantin Popovici entwickelte Konzept der <b>Vereinigten Staaten Groß-Österreich</b> umgesetzt worden wäre. Das Buch, das mir dem Titel nach bekannt war, wurde mir wieder durch die Straßenbahnfahrt entlang des Ringes in Erinnerung gerufen. Ich habe es bereits in der Uni-Bibliothek geordert. Mir sind zwar die grundsätzlichen Ideen von Popovici bekannt, kenne ab den genauen Inhalt noch nicht.
herodot
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2007-12-05T13:27:00Z
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Bisher verwendete Literatur
http://herodot.twoday.net/stories/4468130/
<b></b>Ehe ich mich nun an die Detailfragen entsprechend meines Gliederungsvorschlag zu meinem Thema heranwage, möchte ich einen Überblick über die bisher von mir verwendete Literatur in diesem Blog geben. Ein besonderer Dank bei der Mithilfe bei der Beschaffung von mir wichtig erscheinenden Beiträgen gebührt der Universität Saarbrücken, die es möglich machte bisher noch nicht veröffentlichte Vortragskonzepte zu meinem Thema mir zukommen zu lassen.<br />
<br />
<b>Basch-Ritter, Renate </b>: Österreich-Ungarn in Wort und Bild, Verlag <br />
Styria Graz Wien Köln, 1989<br />
<b>Wandruszka, Adam/Urbanitsch, P.: </b>Die Habsburger Monarchie, <br />
Bd.2: Verwaltung und Rechtswesen, Wien 1975 <br />
Bd.3: Die Völker des Reiches, Wien 1980<br />
<b>Weber, Rudolf:</b> Der Föderalismus im Donauraum, Verlag Hermann <br />
Böhlaus Nach./Graz-Köln, hrg. vom Forschungsinstitut für <br />
den Donauraum, Wien1960<br />
<b>Schall, Gunter:</b> Der österreichisch-ungarische Dualismus als <br />
Integrationskonzept, Scriftenreihe Volkswirtschaftliche <br />
Forschungsergebnisse, Bd. 69, Verlag Dr. Kovac, 2001<br />
<b>Einheit und Vielfalt der europäischen Kultur</b>, Vorträge und <br />
Diskussionsbeiträge des VI. Internationalen Seminars <br />
Hrg. von Jozsef Varga, Europahaus Wien, 1968<br />
<b>Nationale Vielfalt und gemeinsames Erbe in Europa</b>, Vorträge von <br />
Wladyslaw Bartoszewsky, Frenec Glatz, Mirjana Gross, <br />
Brigitte Hamann, Péter Hanák, Wolfgang Häusler, <br />
Jirí Koralka, Werner Ogris, Stanislaw Stomma und <br />
Gerald Stourzh anlässlich der Verleihung des Anton Gindely- <br />
Preises für Geschichte der Donaumonarchie<br />
<b>John Komlos:</b> Die Habburgermonarchie als Zollunion, Titel der <br />
Originalausgabe: The Habsburg Monarchy as a Customs <br />
Union. E§conomic Development in Austria-Hungary in the <br />
Nineteenth Century. Aus dem Amerikanischen übersetzt <br />
von Liane Bäumer und Roman Sandgruber. <br />
Österr. Bundesverlag Ges.m.b.H., Wien 1986<br />
<b>Von der Doppelmomarchie zum vereinten Europa</b>, 20 Reichstags- <br />
abgeordnete die Geschichte schrieben, hrg. von der <br />
Paralamentsdirektion, Text: Andreas P. Pittler, <br />
Wieser Verlag Klagenfurt-Wien-Ljubljana-Sarajevo, 2003<br />
<b>Bruckmüller, Ernst:</b>Zur Problematik kollektiver Identitätsstiftung <br />
innerhalb der Doppelmonarchie, <br />
<b>Urbanitsch, Peter:</b> Ausgleich zwischen den Nationen untereinander <br />
und zwischen den Nationen und dem Staat, <br />
beide Vorträge wurden beim Internationalem Kolloquium <br />
der Arbeitsstelle für Österreiche Literatur und Kultur <br />
(AfÖLK) der UdS vom 14 bis 16. Okotber 2004, Uni-Campus <br />
Saarbrücken gehalten. Das Thema dieses Kolloquiums <br />
lautete: Von der Doppelmonarchie zur Europäischen Union- <br />
Ösaterreichs Vermächtnis und Erbe.<br />
<b>Habsburg, Otto von:</b> Zurück zur Mitte,Amalthea Verlag Ges.m.b.H. <br />
Wien - München, 1991<br />
<b>Orosz; Magdolna:</b> Sprache und Sprachen (in) der Monarchie <br />
(dieser Beitrag ist mir von der Uni Saarbrücken zugesagt<br />
<b>Europa-Die EU im Überblick</b><br />
<a href="http://europa.eu/abc/treaties/index_de.htm">http://europa.eu/abc/treaties/index_de.htm</a><br />
<b>Europäische Union</b><br />
<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Union">http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Union</a><br />
<br />
Ich bin noch mit einigen Büchern in der HB der Uni Wien in Vormerkung. <br />
worden, habe ihn aber noch nicht erhalten)
herodot
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2007-11-21T10:49:00Z
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Versuch einer Gliederung des Themas
http://herodot.twoday.net/stories/4463601/
<b></b>Heute habe ich wieder an dem Entwurf einer Gliederung gefeilt und mir nochmals dabei das Rahmenthema Einheit Europas bewusst gemacht. <br />
Meine intensive Beschäftigung mit einschlägiger Literatur hat mich überzeugt, dass sowohl die EU diese gezielt, wie auch die Donaumonarchie diese aus der Notwendigkeit der besonderen Umstände heraus, dem europäischen Einheitsgedanken Rechnung getragen haben.<br />
Damit möchte ich auch mein gewähltes Thema nochmals begründet haben.<br />
Die Donaumonarchie war aber kein Europaprojekt, dazu war sie von der Fläche her gesehen zu marginal, aber sie war auf Grund ihrer Nationalitätenstruktur gezwungen völkerverbindend zu wirken. Dadurch hat die DM manches vorweggenommen, was heute Ziel der EU ist.<br />
Um hier Vergleiche anstellen zu können, bedarf es einer Analyse der beiden Staatengebilde.<br />
Das habe ich in den Kapiteln I und II berücksichtigt.<br />
Das 3. Kapitel beschäftigt sich dann mit den tatsächlichen Aspekten der DM, die ähnlich in der EU heute Thema sind.<br />
Im Nachwort möchte ich auch auf die negativen Seiten, das was die DM versäumt hat, nämlich für ein gedeihliches Miteinander ihrer Völker zu wirken, hinweisen. Sie können der EU als Negativbeispiele dienen und ihr die Möglichkeit geben, daraus die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.<br />
_______________________________________________________<br />
<br />
Der nun folgende Entwurf ist ein erster Versuch meinen o.c. <br />
Gedankengängen eine Gliederung zu geben.<br />
<br />
A. <b>Vorwort</b><br />
<br />
B. <b><b>Hauptteil</b> <br />
<i>I.Die Doppelmonarchie ein </i></b><b>Vielvölkerstaat</b><b></b> <br />
<br />
1. Die im Reichsrat vertretenen Königreiche <br />
und Länder - der Reichsrat <br />
2. Die Länder der heiligen ungarischen Stephanskrone <br />
-der Reichstag <br />
3. Das Kondominium Bosnien und Herzegowina <br />
a.Die gemeinsamen Ministerien (k.u.k.) <br />
b.Die Völker der Donaumonarchie <br />
c.Die Amts-und Umgangsprachen <br />
<br />
<b> II.Die Europäische Union (EU) eine Vielvölkerunion<i></i></b> <br />
1. 27 souveräne Staaten 23 Sprachen <br />
a. Legislativorgane der EU <br />
(Europäisches Parlament, Rat der Europäischen <br />
Union) <br />
b. Exekutivorgane der EU (Europäische Kommission) <br />
c. Rechtssprechung <br />
<br />
<b>III.Einheit und Freiheit in der Donaumonarchie und in der EU<i></i></b> <br />
<br />
1.Umgang-und Amtssprachen in der DM die Amts-und <br />
Arbeitssprachen der EU <br />
2.Das k.u.k.Finanzminsterium die europäische <br />
Zentralbank-Währungsunion/Eurozone <br />
3.Die Zollunion der DM - die 4 Grund- <br />
freiheiten des EU Binnenmarktes <br />
4. Rechtseinheit in der DM europäischer <br />
Gerichtshof <br />
5. Die k.u.k. Armee - die europäische Verteidigungs- Gemeinschaft <br />
<br />
<b>C. Schlusswort </b><br />
<br />
<b>Literatur</b><br />
<b>Karten </b>(Österr.-ungarische Monarchie, Umgangssprachen, <br />
Religionskarte; Mitgliedstaaten der EU, Schengenraum, <br />
EURO-Zone)
herodot
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2007-11-19T20:52:00Z
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Auf der Suche nach einer Gliederung
http://herodot.twoday.net/stories/4459206/
<b></b><b></b><br />
<br />
<br />
Mir ist bewusst, dass ich die Eintragungen in meinem Web-Blog in der vorangegangenen Woche etwas vernachlässigt habe. Umso mehr habe ich mich aber in die mir zurzeit zur Verfügung stehende Literatur vertieft, um endlich zu einer klaren Gliederung meines Themas zu kommen.<br />
Je intensiver ich mich aber in die Materie vertiefe, umso umfangreicher erscheinen mir die Bereiche, wo es Parallelen zwischen der Donaumonarchie und der Europäischen Union gibt. <br />
Besonders im Buch von <b>Gunter Schall Der österreichisch-ungarische Dualismus als Integrationskonzept</b> fand ich eine Fülle von Hinweisen über die verschiedenen Integrationsmodelle. So bildete der Vielvölkerstaat auch einen fruchtbaren Nährboden für Wissenschaft und Forschung, angefangen von der Philosophie, der Medizin, bis hin zur Psychologie. <br />
Besonders erwähnenswert auch der Vielvölkerstaat als Kommunikationsraum für die Literatur.<br />
In dem Buch <b>Nationale Vielfalt und gemeinsames Erbe in Mitteleuropa, Hrg. Gerhard Busek und Gerald Stourzh </b><br />
fand ich einen Artikel von <b>Werner Ogris</b>, in dem auf die Einheitlichkeit des Rechts als Klammer des Gesamtstaates der Monarchie hingewiesen wird. <br />
Auch die Badenische Sprachenverordnung und in der Folge der Mährische Ausgleich können als Modell zur Lösung der Minderheitenprobleme in der EU heran gezogen werden (Baskenland, Korsika, Irland,
)<br />
Auch <b>Die Idee der nationalen Gleichberechtigung im alten Österreich</b> in demselben Buch veröffentlicht, verfasst von Gerald Stourzh, im Hinblick auf die verschiedenen Nationen in der Europäischen Union ist ein interessanter Aspekt für mein Thema "<i>Die Donaumonarchie-Vorreiter einer Europäischen Union</i><br />
<br />
Vor einigen Tagen erhielt ich den Text des Vortrags <b>Identitätsstiftung innerhalb der Donaumonarchie, den Prof. Dr. Ernst Bruckmüller </b>anlässlich des Internationalen Kolloquiums 2004 in Saarbrücken gehalten hat. Hierin fanden sich bemerkenswerte Hinweise auf die Geschichts-und Lesebücher in den Schulen des späten Habsburgerreiches. Die Texte darin, so der Autor, waren durchwegs habsburgisch, völkerverbindend, antinational und integrationsfördernd abgefasst. Im Vordergrund stand die Identifikation mit dem gemeinsamen Haus Österreich.<br />
<br />
Ich bin ein leidenschaftlicher Sammler von alten Schulbüchern. Darunter befindet sich auch eineÖsterreichische Vaterlandskunde für die oberste Klasse der Mittelschulen (Erscheinungsjahr 1912). Und hier fand ich die Aussagen von Ernst Bruckmüller bestätigt.<br />
Zusammenfassend hat mich die Lektüre der letzten Tage zur Überzeugung gebracht, dass die Doppelmonarchie für vieles in der Europäischen Union Pate gestanden hat und dass die EU aber auch von den Fehlern der Habsburgermonarchie eine Menge lernen kann.<br />
<br />
Mit diesen Erkenntnissen habe ich bereits eine grobe Gliederung für mein Thema erstellt. Ich erwarte jedoch noch einige Beiträge u.a. von <b>Prof. Dr. Peter Urbanitsch "Ausgleich zwischen den Nationen untereinander und zwischen den Nationen und dem Staat", </b>ebenfalls beim Internationalen Kolloquium in Saarbrücken 204 gehalten. Weiters <b>Die Gleichberechtigung der Nationalitäten in der Verfassung und Verwaltung Österreichs 1848 -1918 v. Gerald Stourzh, </b<b>>Einheit und und Vielfalt der europäischen Kultur" hrg. von Jozsef Varga</b><br />
<br />
Ich arbeite daher noch an der Gliederung meines Themas, werde aber in ein bis zwei Tagen zu einem Ergebnis gekommen sein. Bezüglich der endgültigen Auswahl der Literatur, die ich schlussendlich für eine Endfassung meines Themas verwenden werde, werde ich bis zur nächsten Journaleintragung mir im Klaren sein.<br />
______________________________________________________<br />
P.S.<br />
In meine Gedankengänge werde ich auch einige bereits vor Jahren gelesene Bücher, wie Das blieb vom Doppeladler v. Ernst Trost, Zurück zur Mitte v. Otto Habsburg, "Ein Reich zerbricht" v. Franz Brandl oder die bereits in meinem Journal erwähnte Novelle von Joseph Roth Die Büste des Kaisers u.a.m. einbeziehen. Es handelt sich dabei zwar nur um mehr oder weniger verlässliche Sekundärquellen, aber sie charakterisieren doch recht eindrucksvoll die zeit des ausgehenden 19. Jahrhundert im alten Österreich.</b>
herodot
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2007-11-18T13:54:00Z
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Neue Erkenntnisse
http://herodot.twoday.net/stories/4419316/
Ich habe mich gestern zuviel im Geäst meines Themenbaumes verirrt und dabei den roten Faden verloren. Ich habe nun nochmals, wie im Kommentar empfohlen, und diesmal genauer, das Kaptitel 2 im Schreib-Guide studiert und hoffe dadurch wieder auf den richtigen Weg zu kommen.<br />
Nach den bisherigen Recherchen bin ich zur Überzeugung gekommen, dass ich mich bei meinem Thema mehr auf die DM konzentrieren muss, um beweisen zu können, dass mein gewähltes Thema keine Hypothese bleibt.<br />
<br />
Was die EU ist, was sie kann, was sie in Zukunft anstrebt, ist jederzeit nachlesbar und und soll daher nicht ausführlich kommentiert werden.<br />
Was die Europäische Union den Menschen der Mitgliedsstaaten an Vor-und Nachteilen bringt, die sie täglich erleben können, kann man in einige wenige Punkte zusammenfassen:<br />
Wer schätzt es nicht, dass man bald vom Atlantik bis zur ukrainischen Grenze ohne Grenzkontrollen reisen kann.<br />
Dass es keine Zollkontrollen mehr innerhalb der EU gibt <br />
Dass in 13 Mitgliedstaaten der EURO als einheitliche Währung eingeführt wurde<br />
Dass es den EU-BürgernInnen freisteht, wo sie ihren Wohnsitz haben möchten<br />
Dass es einen freien Zugang zum Arbeitsmarkt gibt (gilt noch nicht für alle EU-BürgerInnen) u.a.m.<br />
<br />
Hier möchte ich ansetzen und Querverbindungen zum Alltag in der DM suchen.<br />
<br />
Meine bisherige Suche nach einschlägiger Literatur hat sich bisher auf weniger wissenschaftlich fundierte Websites konzentriert. Daher habe ich heute via Internet die Uni Bibliothek nach den Schlagworten Donaumonarchie, Europäische Union durchstöbert und habe dabei folgende Bücher gefunden:<br />
<br />
Ley, Michael : Donau-Monarchie und europäische Zivilisation : über die Notwendigkeit einer Zivilreligion / Michael Ley . - Dt. Erstausg. . - Wien : Passagen-Verl. , 2004 . - 135 S. <br />
<i>Kann mir nichts vorstellen unter Zivilreligion. Bin neugierig, was der Autor darunter versteht.</i><br />
<br />
Nagel, Bernhard : Nationale Konflikte und monetäre Einheit : ein Plädoyer für die Währungsunion / Bernhard Nagel ; Jürgen Nautz . - Dt. Erstausg. . - Wien : Passagen-Verl. , 1999 . <br />
<br />
<br />
<i>Pittler, Andreas P. :Österreich / Parlamentsdirektion : Von der Donaumonarchie zum Vereinten Europa : 20 Reichsratsabgeordnete, die Geschichte schrieben / [hrsg. von d. Parlamentsdirektion. Text: Andreas P. Pittler ...] . - Orig.-Ausg. . - Klagenfurt ; Wien [u.a.] : Wieser , 2003 </i>.<br />
<i>Dieser Buchtitel entspricht sogar ganz meinen Vorstellungen und trifft mein gewähltes Thema haargenau</i><br />
<br />
<i>Schall, Gunter : Der österreichisch-ungarische Dualismus als Integrationskonzept / Gunter Schall . - Hamburg : Kovač , 2001 </i><br />
<br />
<i>Stourzh, Gerald : Die Gleichberechtigung der Nationalitäten in der Verfassung und Verwaltung Österreichs 1848 - 1918 . - Wien : Verl. d. Österr. Akad. d. Wiss. , 1985 </i><br />
<br />
<i>Bartoszewski, Władysław :Österreichische Forschungsgemeinschaft : Nationale Vielfalt und gemeinsames Erbe in Mitteleuropa : Vorträge ... anläßlich der Verleihung des Anton-Gindely-Preises für Geschichte der Donaumonarchie ; [eine Veröffentlichung der Österreichischen Forschungsgemeinschaft] / von Władysław Bartoszewski ... Hrsg. von Erhard Busek ... . - Wien [u.a.] : Verl. für Geschichte und Politik [u.a.] , 1990 </i> <br />
<br />
<<i>Bei Gunter Schall und Gerald Sturzh drängt sich bei mir die verwegene Frage auf, was wäre gewesen, wenn die DM die Nationlitätenfrage in den Griff bekommen hätte und der Vielvölkerstaat nicht untergegangen wäre? Eine Was-wäre-frage die vielen Spekulationen freien Lauf lässt.</i>Ich ertappe mich dabei, dass ich auf Grund meiner Familiengeschichte die DM zu wenig kritisch betrachte. Davon muss ich mich bei den weiteren Recherchen aber wirklich befreien, denn die überwiegende Mehrheit der Menschen in der DM war erdrückend arm.<br />
Ich werde heute Nachmittag mich gleich auf den Weg in die Uni-Bibliothek begeben und hoffe alle die genannten Bücher vorzufinden.
herodot
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2007-11-07T06:38:00Z
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Auf Quellensuche
http://herodot.twoday.net/stories/4418584/
Den heutigen Tag habe ich mich vor allem mit der Suche nach einschlägiger Literatur für mein Thema beschäftigt.<br />
<br />
Da ist mir so richtig bewusst geworden, welche Fülle an Quellen es zwar für die EU und die Donaumonarchie, jedes Kapitel für sich betrachtet, gibt. Sobald man jedoch nach passender Literatur zum eigentlichen Thema sucht, wird die Luft schon dünner.<br />
Trotzdem bin ich wieder fündig geworden. Und so hat sich bereits eine Fülle von Material angesammelt (siehe Datei Bücher, Autoren,
), in das ich jetzt mit Hilfe des Schreib-Guide Ordnung bringen muss. Aus der Fülle des heute Gelesenen ein paar Auszüge:<br />
<br />
<i>Die EU in seiner derzeitigen Form ist völkerrechtlich gesehen als Staatenbund einzustufen. Für ein so loses Konstrukt eignen sich leider die Instrumentarien demokratischer Staaten kaum. </i>Ich habe so eine Aussage irgendwann, ich kann mich nicht mehr genau erinnern, vielleicht in einer Zeitung gelesen. Ich war angenehm überrascht, dass ich zu diesen Gedanken heute eine Bestätigung entdeckt habe.- So schreibt <b>Roman Herzog</b>, Bundespräsident a. D. und derzeitiges Kuratoriumsmitglied des Centrums für Europäische Politik, in der <b>Welt am Sonntag</b> dass die Europäische Union die parlamentarische Demokratie in Deutschland gefährde<br />
<i>Welt am Sonntag v. 17. Februar 2007 , Headline Europa entmachtet uns und unsere Vertreter.</i><br />
Interessant ist noch ein Beitrag von <b>Werner Suppanz Donaumonarchie und europäische Zivilisation, </b>der von dem Politologen <b>Michael Ley </b>folgendermaßen kommentiert wird (siehe Datei Bücher, Autoren,..)<br />
<cite>Leys These lautet, dass die EU das kreative<br />
Potenzial ihrer Pluralität nur dann zur Entfaltung bringen kann, wenn es ihr gelingt, eine »europäische Zivilisation« <br />
zu entwickeln. Voraussetzung dafür sei die Akzeptanz einer Zivilreligionin der »die Zivilgesellschaft ihren ,<br />
Sinnhorizont und ihren normativen Kern« (p. 14) formuliert. Als Vorbild hätte die Donaumonarchie <br />
dienen können, wäre ihr die »Verwandlung in einen<br />
postnationalen Bundesstaat« (p. 13) gelungen.
.</cite><br />
<br />
Ob sich aus einem losen Zusammenschluss eines Staatenbundes einmal eine Art Bundessaat entwickeln wird, der sich besser für demokratische Einrichtungen eignen könnte und ob es zu eine Art gemeinsamen europäischen Zivilisation kommen wird, ist derzeit nicht zu beantworten. Die Ziele der 27 Mitgliedstaaten auf einen Nenner zu bringen wird noch viel Diplomatie unter den Politikern und vor allem viel Überzeugungsarbeit beim EU-Volk bedürfen.
herodot
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2007-11-06T20:11:00Z
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Eine schlaflose Nacht
http://herodot.twoday.net/stories/4393285/
Nach einer schlaflosen Nacht, habe ich mich doch entschlossen beim ursprünglichen Thema zu bleiben. Ich habe dafür weniger sachliche, sondern mehr emotionale Gründe dafür, über die ich jetzt berichten möchte:<br />
Mein Nahbezug zum "alten Österreich" ist nämlich aus meiner Familiengeschichte her zu erklären.<br />
Im hintersten Waldviertel am Hofe meiner Eltern aufgewachsen, war der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn<br />
selbst in unserem verschlafenen Dorf präsent geworden. Zwei Burschen unseres Ortes, die in Nowy Sacz (damals hieß dieser Garnisonsort Neusandez) ihren Militärdienst absolviert hatten, waren nach dem Abrüsten mit Bräuten aus Galizien nach Hause ins Waldviertel zurück gekehrt. Eine dieser Bräute wurde dann meine Großmutter.<br />
Die beiden polnischen Österreicherinnen hatten sich sehr schnell, laut Erzählung meines Vaters,im Dorf eingelebt und waren als Mitbürgerinnen bald sehr geschätzt.Für meine Großmutter war das überhaupt kein Problem, da sie neben polnisch, fließend deutsch und italienisch gesprochen hat.<br />
Leider habe ich meine Großmutter nie kennen gelernt, da sie sehr jung gestorben ist.<br />
Ich habe nach meiner Pensionierung alle ehemaligen Kronländer der alten Monarchie bereist und suchte bei dieser Gelegenheit nach Spuren meiner polnischen Ahnen. Da konnte ich mich nicht nur von den akribisch geführten Taufregistern im damaligen Galizien überzeugen, sondern erfuhr auch, dass meine Großmutter einer Minderheit, den <b>Lemken</b>, angehörte.Diese Volksgruppe mit griechisch -katholischem Glauben, wurde von den Polen nach dem Zweiten Weltkrieg wegen angeblich russophiler Ansichten in die neugewonnenen ehemaligen deutschen Gebiete vertrieben. Um ihre Spuren zu vernichten, wurden auch ihre Dörfer zerstört.<br />
Unter der österr. Herrschaft konnte diese Minderheit unbehelligt durch Jahrhunderte hindurch ihren eigenen Dialekt sprechen und nach ihren Traditionen leben.<br />
Nebenbei bin ich auch durch meine Heirat mit dem alten Österreich verbunden.So wurde meine Frau in Prag geboren und meine Schwiegereltern heirateten in Pola (heute Pula), wo damals mein Schwiegervater bei der k.u.k. Marine diente.<br />
Ich habe diese für Fremde sicherlich uninteressante Familiengeschichte deshalb erwähnt, weil ich damit auf mir bekannte Zeitzeugen dieser längst verflossenen Vergangenheit hinweisen wollte. Mit dem "Outen" meiner Familienchronik, will ich auch den Lesern meines Weblogs auch mitteilen, dass mein Nahbezug zur Donaumonarchie nichts mit monarchistischer Gesinnung zu tun hat.<br />
<br />
Jetzt habe ich mir einiges von der Seele geschrieben, das mich schon lange bewegt hat!<br />
<br />
Nun aber zurück zum eigentlichen Thema: Wo steht heute unser Kontinent auf dem Weg zu einem Vereinten Europa, was ist verwirklicht von der Europa-Idee, was sind die weiteren Ziele der Union und was von dem allen gab es bereits in Ansätzen in der Donaumonarchie.<br />
<br />
Übrigens vorher noch eine Erfolgsmeldung. Ich habe gestern die Universität in Saarbrücken wegen der Unterlagen eines <b>Kolloqiums</b> mit dem Titel <b>"Von der Doppelmonarchie zur Europäischen Union" </b>, kontaktiert.<br />
Ich bin beim Quellensuchen im Internet auf diese Veranstaltung gestossen, die im Oktober 2004 unter großer internationaler Beteiligung an der Uni Saarbrücken statt gefunden hat. Bereits heute habe ich die positive Nachricht erhalten, dass sie mir bei der Beschaffung einschlägiger Textstellen behilflich sein werden. Ein Buch mit den gesamten Beiträgen ist leider noch nicht erschienen, aber bereits in Vorbereitung.
herodot
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2007-10-29T12:29:00Z
-
Paneuropa-Idee
http://herodot.twoday.net/stories/4389874/
<b></b><b></b>Um ein Vereintes Europa von heute und die Donaumonarchie von damals vergleichen zu können, bedarf es zuerst einer Analyse, was man <br />
unter vereintes Europa, sprich Europäische Union (EU) versteht und was ihre eigentlichen Zielsetzungen sind.<br />
<br />
Tagtäglich sind wir in den Medien mit dem Thema EU konfrontiert und trotzdem bekommt man bei der Frage<br />
Was ist die EU und was erwarten wir uns von ihr, die unterschiedlichsten Antworten. Die Mehrheit der EU-Bürger<br />
ist noch immer dem nationalen Denken verhaftet und beginnt erst langsam sich mit den hehren Zielen dieses ein-<br />
maligen europäischen Vereinigungsprozesses zu identifizieren.<br />
Bevor ich zur Erläuterung der EU komme, ein kurzer Hinweis auf die großen Visionäre, die erstmalig in der Geschichte ein ganz Europa umfassendes <br />
Vereinigungsprojekt andachten.<br />
<br />
<img title="" height="120" alt="180px-Paneuropean_movement_flag" width="180" src="http://static.twoday.net/herodot/images/180px-Paneuropean_movement_flag.png" /><br />
<br />
Richard Nikolaus Graf Coudenhove-Kalergi, Sohn des kaiserlich und königlichen Botschafters in Japan, entwickelte in den ersten Nachkriegsjahren des Ersten Weltkrieges die Paneuropa-Idee, die damals großes Aufsehen erregte.<br />
Die Essenz seiner Gedanken war der Zusammenschluss von europäischen Staaten zu einem wirtschaftlichen und politischen Zweckverband. Der dann im Jahre 1923 gegründeten PANEUROPA-UNION gehörten hochrangige europäische Persönlichkeiten, wie Albert Einstein, Thomas Man, Aristide Briand, Konrad Adenauer u.a.m. an. <br />
Die Paneuropa-Bewegung erfuhr nach dem Zweiten Weltkrieg eine Neuauflage. Nach dem Tode Coudenhov-Kalergie wurde dann der Sohn des letzten österreichischen Kaisers, Karl I.,Otto von Habsburg , (österr. Schreibweise: Otto Habsburg) im Jahre 1972 Präsident der Internationalen Paneuropa- Union. Die Mitglieder dieser Union waren die eigentlichen Wegbereiter der Europa-Idee und Männer wie Robert Schuman und Konrad Adenauer die ersten Konstrukteure eines Vereinten Europas.<br />
<br />
Nachdem ich mich mit den verschiedenen Europa-Projekten eingehender beschäftigt habe, bin ich auf ein anderes Thema bzgl "Europäische Einheit" gekommen. <br />
So könnte der Titel heißen:"Von Pan-Europa zur Europäischen Union"<br />
Mit dem Lesen des "Schreib-Guide" bin ich nämlich etwas unsicher geworden, ob mein angepeiltes Thema bzgl. Donaumonarchie das richtige ist.<br />
<br />
<img title="" height="191" alt="250px-European_Union_as_a_single_entity" width="250" src="http://static.twoday.net/herodot/images/250px-European_Union_as_a_single_entity.svg" />
herodot
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2007-10-28T13:48:00Z
-
Europäische Stimmen zur Donaumonarchie
http://herodot.twoday.net/stories/4387492/
<img title="" height="256" alt="350px-Austria-Hungary_map" width="345" src="http://static.twoday.net/herodot/images/350px-Austria-Hungary_map.jpg" /><br />
<br />
<b>Aussagen bedeutender Europäer zur Donaumonarchie im Zusammenhang mit dem Ringen für ein vereintes <br />
Europa:</b><br />
Meine Themenwahl <b>Donaumonarchie-Vorläufer der EU???</b> ist nicht apodiktisch aufzufassen, sondern bedarf, wie Sie Herr Professor mir nahe legten, affirmative Beweise, damit am Ende meines Studienprojektes aus den jetzt noch vielen Fragezeichen eine fundierte Beweiskette vorliegt.<br />
<br />
Die Donaumonarchie war von den Habsburgern sicherlich nicht als ein Europaprojekt gedacht, obwohl man von diesem Herrscherhaus durchaus behaupten kann, dass es nie national, sondern stets völkerübergreifend gedacht und gehandelt hat.<br />
Dass dieses übernationale Gefühl ursprünglich tief bei den Menschen in den verschiedenen Kronländern, ehe der Nationalismus die Seelen vergiftet hat, tief verwurzelt war, bekräftigt eindrucksvoll ein altösterreichische Dichter und Publizist in den Meistererzählungen Die Büste des Kaisers<br />
<br />
<i><b>In dem Dorfe Lopatyny also lebte der Nachkomme eines alten polnischen Geschlechts,<br />
der Graf Franz Xaver Morstin eines Geschlechts, das (nebenbei gesagt) aus Italien<br />
stammte und im sechzehnten Jahrhundert nach Polen gekommen war. Der Graf<br />
Morstin hatte als junger Mann bei den Neuner Dragonern gedient. Er betrachtete sich<br />
weder als einen Polen noch als einen Italiener, weder als einen polnischen Aristokraten<br />
noch als einen Aristokraten italienischer Abkunft. Nein: wie so viele seiner<br />
Standesgenossen in den früheren Kronländern der österreichisch-ungarischen<br />
Monarchie war er einer der edelsten und reinsten Typen des Österreichers schlechthin,<br />
das heißt also: ein übernationaler Mensch </b>
.<b></b></i><i><br />
An einer anderen Stelle dieser Novelle sagt er:</i><b>..<i><br />
Meine alte Heimat, die Monarchie, war ein großes Haus mit vielen Türen und vielen Zimmern, für viele Arten von <br />
Menschen
.<br />
Man hat das Haus verteilt, gespalten, zertrümmert.<br />
Ich habe dort nichts mehr zu suchen.<br />
Ich bin gewohnt, in einem Haus zu leben, nicht in <br />
Kabinen..<</i>i></b><br />
Die Büste des Kaisers ist eine Novelle von Joseph Roth, die vom 27. Juli bis 1. August 1935 in der deutschsprachigen antifaschistischen Tageszeitung Pariser Tageblatt vorabgedruckt wurde. Das Werk erschien 1964 bei Kiepenheuer & Witsch in Köln<br />
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Zu den von Joseph Roth zitierten Aussagen über die Doppelmonarchie möchte ich noch einige Redeausschnitte namhafter Europäer anführen, die anlässlich des Mitteleuropa Symposiums auf Schloss Duino 1983 vorgetragen wurden und J.Roths zitierte Meinung unterstreichen.<br />
<b> <i>Das Kaiserreich war nicht nur ein geistiges Mosaik, dessen man sich entledigt hat, es ist auch eine politische Leere zurückgeblieben
</i></b><b></b><br />
Eugéne Ionesco, rumänischer Dramatiker<br />
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<i><b>Wir sind Zeugen eines Phänomens der Widergeburt eines Gemeinschaftsgefühls der Länder Mitteleuropas, genauer: des Territoriums der alten Habsburgermonarchie.<</b>b></i> <br />
Andrzej Kusniewics; polnischer Diplomat, Widerstandskämpfer, Schriftsteller<br />
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Beide zitierte Stellen aus: Akademische Blätter-Die Wiederentdeckung Mitteleuropas<br />
<a href="http://akademische-blaetter.de/ausgabe-1-1984/die-wiederentdeckung-mitteleuropas.html">http://akademische-blaetter.de/ausgabe-1-1984/die-wiederentdeckung-mitteleuropas.html</a><br />
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Zuletzt noch ein Ausschnitt einer Rede aus der Gegenwart, gehalten von einem Abgeordneten des Europaparlaments und überzeugten Europäers vor den Studenten in der Humboldt Universität Berlin zum Stellenwert <br />
der Donaumonarchie in Bezug auf die heutige Situation: <br />
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<i><b>Mitten in Europa gab es schon einmal ein Lehrbeispiel europäischer Integration. Der europäischste Staat, der je bestand, existiert nicht mehr: <br />
die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie, die vor neunzig Jahren, nach dem Ersten Weltkrieg, unterging. <br />
Ein Staat in der Mitte Europas, in dem eine multi-<br />
ethnische Bevölkerung zusammenlebte
<</b>b></i><br />
Aus: Die Notwendigkeit einer Leitkultur v. Frits Bolkestein<br />
Vortrag an der Humboldt-Universität zu Berlin am 18. Oktober 2004 (FCE 7/04)<br />
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Die von mir zitierten Stellen sind zwar nur subjektive Meinungen großer europäischer Persönlichkeiten <br />
über die Doppelmonarchie und ihren Beitrag für eine geeintes Europa.<br />
Ihre Beiträge sind für mich jedoch eine willkommene Motivation für die weitere noch vor mir liegende <br />
intensive Arbeit und stichältiger Beweisführung.
herodot
Copyright © 2007 herodot
2007-10-27T13:02:00Z
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Europäische Einheit-Grenzen und Konzepte
http://herodot.twoday.net/stories/4378968/
Das Thema <b>"Europäische Einheit"</b> lässt verschiedene Auslegungen zu.<br />
Man kann dieses Thema aus verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten, z. B. geografisch, kulturell, religiös u.a.m. <br />
Die Grenzen Europas wurden im Laufe der vergangenen zwei Jahrtausende den jeweiligen Machtverhältnissen entsprechend gezogen. So war das Europa des römischen Imperiums ein anderes, wie das Europa im Mittelalter oder das Europa, das wir heute darunter verstehen.<br />
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Eine anderes Europakonzept kann man unter dem Sammelbegriff "abendländische Kultur-und Werte" zusammenfassen, auf das sich die Mehrheit der heutigen EU-Bevölkerung beruft.<br />
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Es muss aber auch gestattet sein, die "Europäische Einheit" im historischen Kontext zu sehen.<br />
So kann man die Bundesstaaten im antiken Griechenland, das römische Imperium als "supranationale Ordnung, das "Heilige Römische Reich Deutscher Nation" im Mittelalter und Neuzeit und aus jüngster Vergangenheit, die Donaumonarchie, als Vorläufer der EU anführen.<br />
Die Donaumonarchie, die ich als eigentliches Thema zur Europäischen Einheit gewählt habe, ist bei näherer Betrachtung als ein Paradigma für die EU zu bezeichnen.<br />
Dieses Staatengebilde war immerhin für 16 verschiedene Nationalitäten, für Christen (sowohl der Westkirche als auch der Orthodoxen), Juden, Moslems und Roma durch Jahrhunderte hindurch eine gemeinsame Heimat. Dieser so genannte Völkerkerker machte vor dem Aufkommen des Nationalismus trotz unterschiedlicher Kulturen ein Zusammenleben im großen und ganzen möglich.<br />
Von dem großen tschechischen Historiker und politischen Denker des 19. Jahrhunderts, Frantisek Palacky, stammt diesbezüglich das Zitat: <br />
<b>Wenn es Österreich nicht gäbe, müsste man es im Interesse Europas und der Menschheit erfinden. 1)</b>Freilich hat sich diese seine Einstellung aus großer Enttäuschung wegen des Ausgleiches mit Ungarn später grundlegend geändert.<br />
Die Donaumonarchie, die teilweise bzw. zur Gänze territorialen Anteil an 13 heute selbständigen Staaten hatte (Österreich, Tschechien, Slowakei, Polen, Ukraine, Rumänien, Ungarn, Serbien, Montenegro, Bosnien/Herzegowina, Kroatien, Slowenien und Italien),<br />
kann man durchaus als "Mini-EU" bezeichnen und sie kann sicherlich in vielen Bereichen für die heutige EU beispielgebend sein.<br />
Die gemeinsame Außen-und Verteidigungspolitk, um die sich die EU heute noch immer bemüht, war im damaligen Vielvölkerstaat jedenfalls Realität.<br />
Ich glaube, dass die Beweisführung <b>"Die Donaumonarchie -Vorläufer der EU"</b> ein lohnendes Thema für die <b>"Europäische Einheit"</b> sein könnte<br />
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<i>1)Palacky und Oesterreich als Vielvölkerstaat, in Busek, Eberhard y Stourzh, Gerald (eds.), Nationales <br />
Vielfalt und Gemeinsames Erbes in Mitteleuropa,<br />
München 1990.</i>
herodot
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2007-10-24T14:59:00Z
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